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Wohneigentümer nicht willkommen

Autorenbild: Daniel BeyelerDaniel Beyeler

In zwei Vorstössen forderte die FDP, dass Familien mit mittlerem Einkommen, die in Bern Wohneigentum erwerben wollen, bessere Rahmenbedingungen erhalten. Die Ablehnung der Vorstösse durch die linksgrüne Mehrheit im Stadtrat zeigt, dass Durchmischung eine hohle Phrase ist

Die Stadt Bern hat in den letzten Jahren für über 60 Mio. Franken Wohnungen gekauft, um sie «der Spekulation zu entziehen», wie es im Politbüro-Wording des Gemeinderates heisst. Wenn aber jemand Privates in der Stadt Bern Wohneigentümer werden möchte, endet das Verständnis von Gemeinderat und Stadtrat schnell. Der Stadtrat hat am Donnerstagabend zwei Vorstösse der FDP abgelehnt, die forderten, dass auch Familien mit Interesse an Wohneigentum in der städtischen Wohnstrategie berücksichtigt werden.

 

In einem Postulat verlangte die FDP, dass die Stadt prüft, wie Wohneigentum für Personen mit mittlerem Einkommen gefördert werden kann. Dies insbesondere weil auf die Überbauungen auf dem Viererfeld/Mittelfeld nur Genossenschaften und institutionellen Anlegern zur Verfügung stehen. Eine Förderung von Wohneigentum, besonders für Familien, wäre auch volkswirtschaftlich sinnvoll, da Eigentümer in der Stadt verwurzelt bleiben und jahrzehntelang für Steuereinnahmen sorgen.

 

Mittels einer Motion forderte die FDP ausserdem, dass künftig in neu entwickelten Arealen ein Viertel der Wohnungen an Familien mit mittlerem Einkommen verkauft wird. Dies würde auch im Einklang mit dem Fonds für Boden- und Wohnbaupolitik stehen. In dessen Reglement ist festgehalten, dass der Fonds Wohneigentum fördern soll.

 

Stadträtin Simone Richner brachte es bei ihrem Votum auf den Punkt: «Wenn der Mittelstand geht, verliert die Stadt ihr Rückgrat. Genau das riskiert Bern mit dieser Wohnpolitik.»

 

Das Nein des Stadtrats und die ablehnende Haltung des Gemeinderates zu den Vorstössen der FDP sind eine verpasste Chance. Es zeigt sich einmal mehr, dass die linksgrünen Parteien kein Interesse an einer diversen, durchmischten Stadt haben. Schlimmer noch: Mit der aktuellen Wohnstrategie werden Familien, die Wohneigentum erwerben wollen richtiggehend abgewehrt und in die Agglomeration vertrieben.

 

Da das Thema Wohnen der Berner Bevölkerung unter den Nägeln brennt, ist die Haltung von Linksgrün umso unverständlicher. Die FDP bietet hierbei eine Alternative und setzt sich für mehr Wohnraum für alle ein. Nach den jüngsten Entscheiden ist dies notwendiger denn je.


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